Erste Station der Retail Tour "Auf Zukunft eingerichtet": das werkhaus in Raubling.

Das werkhaus in Raubling im Landkreis Rosenheim: ein großer Rundbau auf zwei Ebenen, mit freiliegenden Betondecken, viel Holz und Stahl. 20 Gewerke haben sich seit dem Bau des Hauses vor 22 Jahren hier angesiedelt. Nahezu alle Sparten der Inneneinrichtung sind vertreten. Ihr gemeinsames Markenzeichen: hohe Qualität und Einzigartigkeit. Hier gibt es nichts von der Stange, alles ist liebevoll bis ins Detail durchdacht. Wer etwa eine moderne Küche sucht oder eine Lichtberatung wünscht, wer mit neuen Möbeln, Vorhängen, Fenstern und Türen liebäugelt oder wer sich einfach nur inspirieren lassen will, der ist hier am richtigen Ort.

Die Firmen ergänzen einander, stehen in einem lebendigen Austausch, empfehlen die Kund*innen wechselseitig weiter, wenn neue Einrichtungswünsche geweckt wurden. Wie Zahnräder greift alles ineinander. Davon konnten sich die Teilnehmer*innen der Retail Tour im direkten Austausch überzeugen.

Bild links: Marianne Schönauer (Raumausstattung Schönauer) mit Moderator Dr. Oliver Herwig
Bild rechts: Moderator Dr. Oliver Herwig mit Sabine Weber (Licht im werkhaus)

Auf die Frage von Moderator Dr. Oliver Herwig, ob die Entscheidung, sich hier im werkhaus niederzulassen, zum erhofften Ergebnis geführt hat, muss Marianne Schönauer nicht lange nachdenken: „Voll und ganz“, sagt die Raumausstatterin, die mit ihrer Firma - Raumausstattung Schönauer - von der ersten Stunde an mit dabei war. Für die Besuchergruppe der Retail Tour skizziert sie schlaglichtartig den Weg ihrer Erfolgsgeschichte.

Sie erinnert sich, wie im Herbst 2000 vieles noch unfertig war in dem neuen Gebäude, das Willi Bruckbauer - ein gelernter Schreinermeister – konzipiert hatte. Wie Handwerker noch laufend ein- und ausgingen, wie sie und ihre Mitarbeiter*innen „bis drei Uhr morgens putzten und strichen“, wie sie gemeinsam mit den anderen Unternehmen im werkhaus im Lauf der Jahre Höhen und Tiefen durchlebten. Die Kunden und Kundinnen haben schnell den Charme und das ganzheitliche Konzept des Hauses an der Rosenheimer Straße zu schätzen gelernt: „Wir können nicht klagen, wir haben mittlerweile eine Stammkundschaft und auch viele, die einfach nur so vorbeischauen.“ Womit man allerdings – wie zahlreiche andere Branchen auch – zu kämpfen habe, sei der Fachkräftemangel. Trotzdem sei das werkhaus stetig gewachsen. „Wahrscheinlich auch deswegen, weil unsere Kunden und Kundinnen sehen, wie wir alle an einem Strang ziehen und uns gegenseitig motivieren.“


Mit der Retail Tour „Auf Zukunft eingerichtet!“ setzt die Rid Stiftung auf den persönlichen Kontakt der Händler*innen untereinander und auf die Bedeutung des unmittelbaren Erlebens im Einzelhandel: Weder die Produkte, noch die Geschäftsmodelle, noch die Händler*innen selbst blieben abstrakt, sie waren unmittelbar im Scheinwerferlicht auf ihrer eigenen Bühne zu erleben und standen für den Austausch unter Kolleg*innen zur Verfügung. Wie wichtig das richtige Licht für die wohnliche Gestaltung auch der eigenen vier Wände ist, erfuhren die Teilnehmer*innen, die aus allen Branchen des Handels kamen, von Sabine Weber.

„Eine gute Beleuchtung ist unerlässlich, ohne sie geht es nicht. Vielen ist das nicht bewusst“, sagte die Mitarbeiterin des Gewerkes „Licht im werkhaus“. Moderne Technologie sei in der Lage, den unterschiedlichsten Stellen eines Raumes, einen ganz eigenen Charakter zu geben, sie so auszuleuchten, dass Wohlfühl-Nischen entstehen, quasi ein eigener Raum inmitten eines Raumes, eine Art Mikrokosmos. Das Ergebnis: pure Gemütlichkeit. Und auch ein ganz simpler Nutzeffekt, denn dunkle Ecken können beispielsweise sehr gewinnen durch eine gedämpfte, farbige Note. Und dort wo gearbeitet oder gelesen wird, muss natürlich ein heller Strahler sein. Wer sein Haus oder seine Wohnung danach ausrichtet, steigert spürbar seine eigene Lebensqualität. Und das mit einem ganz einfachen Medium, einem, das es seit Anbeginn der Welt gibt, mit Lich

Bild links: Moderator Dr. Oliver Herwig mit Max Kaltner (werkhaus Küchen)
Bild rechts: Kai Windmann (BORA Academy) bei der Präsentation im BORA Showroom

Lebensqualität – eine Dimension, die untrennbar mit Individualität verbunden ist. Kund*innen von heute möchten eine ganz eigene, ganz auf ihre jeweiligen Vorlieben und Lebensgewohnheiten zugeschnittene Möbellandschaft – eine Grunderkenntnis, die die Retail Tour selbst auch zum Ausdruck brachte, denn auch jedes Handelsunternehmen findet seinen höchst individuellen Weg in die Zukunft. Was Individualität heute für den Raum bedeutet, „in dem der Herd steht, der Kaffee dampft, die Zeitung gelesen wird und die Familie zusammenkommt“, das weiß Max Kaltner am besten: „Die Küche ist heute ein zentraler Lebensort, für viele Menschen der wichtigste Raum in der Wohnung“, schilderte der Einzelhändler und gelernte Schreinermeister, der die Abteilung „werkhaus Küchen“ leitet und er weiß auch, was zeitgemäße Lebenskultur heißt. Wer sich in seinem Studio umsieht, den springt als erstes eine tonnenschwere Steinplatte ins Auge, in die ein edles Stahl-Waschbecken eingefasst ist. Mehrere Monteure seien nötig gewesen, um das Objekt aufzustellen, ein wahrer Kraftakt, schilderte Kaltner begeistert. Wer sein Schneidebrett auf einem solchen Untergrund stehen hat und Zwiebeln schält oder Gemüse zubereitet, in dem dürften Urgefühle wach werden. Moderne verbindet sich hier mit Steinzeit – einfach überwältigend. Die Küchen, die hier angeboten werden, sind wirklich einzigartig.

Kochen, dampfen, garen: Das sind auch die Begriffe, die den Küchengeräthersteller BORA bewegen und zu einer bahnbrechenden Innovation, fast zu einer Küchenrevolution geführt haben: ein Abzugssystem, das in das Kochfeld integriert ist, so dass der Rauch nicht nach oben – in eine meist klobige Apparatur – sondern seitlich nach unten in zwei kleine Gitterroste mit Filteranlagen gezogen wird. Das Grundprinzip von Willi Bruckbauer, dem Gründer des werkhauses und späteren BORA-Erfinder: Alles muss funktional und schön sein, höchste Ansprüche an Technik und an Ästhetik werden hier verbunden. Die Reinigung der Filter – bei vielen Geräten eine zeitraubende Tätigkeit – geschieht hier in Sekundenschnelle, dank modernster Materialien und dank einer ausgefeilten Technologie. Selbst die Bedienungsanleitung ist auf ein paar Seiten beschränkt. „Bei uns wird kein dickes Buch mitgeliefert“, erfuhren die Teilnehmer*innen der Retail Tour von Kai Windmann, dem Leiter der BORA Academy. Denn BORA – das Firmengebäude befindet sich übrigens direkt neben dem werkhaus – ist auch ein best practise Beispiel für die Zusammenarbeit eines Herstellers mit dem Handel. Über 4000 Handelspartner werden jedes Jahr direkt geschult um im Gespräch mit ihren Kund*innen wiederum beste Beratung bieten zu können. Abends, zum Ausklang des Besuchs im werkhaus, durften die Teilnehmer*innen noch erleben, was es heißt, hier zu Gast zu sein und mit Essen verköstigt zu werden, das auf einem BORA-Herd zubereitet wurde: pure Gaumenfreuden zum Abschluss der Retail Tour „Auf Zukunft eingerichtet!“ in Raubling.

Retail Tour Raubling - Impressionen (auf Bild klicken um Galerie zu öffnen)