Schlafen ist doch keine Kunst - page 92-93

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mit
einander
Wünsche zu achten“. Tebelmann
nickt: „Wir alle hatten dafür zu sor-
gen, dass die Kunden, wenn sie das
Haus verließen, auch den Eindruck
mitbekamen, hier waren sie im rich-
tigen Haus.“ Und man musste wis-
sen, worüber man sprach: „DieWare
kam und wir haben uns damit aus­
einandergesetzt. Das war für uns
wichtig, aber auch für Dr. Rid.“
Doch die Rahmenbedingungen für
den Verkauf haben sich radikal verän-
dert – amMarkt und bei den Kunden.
„Heute wird gekauft, was ,in‘ ist“ –
und man entledige sich der Einkäufe
Sie trennen Jahrzehnte, doch eines
haben der ehemalige Geschäftsführer
der Neuhauser Straße, Günter
Tebelmann (*1940), und Pauline
Freytag (*1987), Auszubildende zur
Einzelhandelskauffrau und Teilneh-
merin des Azubi College von Betten-
rid, Kustermann und Kaut-Bullinger,
gemeinsam: ihre leidenschaftliche
Arbeit für Bettenrid! In der Kaffeebar
in der Neuhauser Straße treffen sie
aufeinander.
In den 1990er-Jahren sieht Tebelmann
das schleichende Ende einer Ära in
der Einkaufskultur: „Drei Generatio-
EIN GENERATIONEN-GESPRÄCH
nen waren bei uns im Laden, man
hat sie alle angesprochen. Das gibt
es heute fast nicht mehr.“ Freytag
widerspricht: „Wir haben sehr viele
Stammkunden, die bereits als Kind
bei uns eingekauft haben und jetzt
mit ihren Enkeln zu uns kommen.“
Nur hat sich der Kontext geändert.
Wo früher Aussteuer oder finanzielle
Abhängigkeit standen, ist heute
schlicht der gute Rat der Großeltern
gefragt – und der von Bettenrid.
Als Beraterin gilt für Freytag, „genau
zuzuhören, die richtigen Fragen zu
stellen und genau auf die jeweiligen
wesentlich schneller, befürchtet
Tebelmann. „Nein, es geht dabei viel
mehr um individuelle Vorstellungen
und die Suche nach einem Schlaf-
zimmer, in demman sich selbst wie-
dererkennt und wohlfühlt“, erwidert
Pauline Freytag. „Klar, früher trug
man auch blaue Uniformen und
Halstücher imVerkauf. Heute geht es
viel mehr darum, dass die Beraterin
Antworten auf individuelle Bedürf-
nisse der Kunden findet. Das ist mir
wichtig und darum arbeite ich auch
so gerne hier.“
Treffen der Generationen: der frühere Geschäftsführer
der Neuhauser Straße, Günter Tebelmann, im
Gespräch mit der Auszubildenden Pauline Freytag.
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