Schlafen ist doch keine Kunst - page 36-37

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DAS ERSCHÖPFTE
SELBST
Auch in den 1960er-Jahren klagen die
Deutschen über Müdigkeit, Überar-
beitung und Erschöpfung. Die Suche
und Sehnsucht nach Erholung be-
gleitet den Berufsalltag von Millionen
von Menschen. Damals wie heute.
Gerade deswegen ist Ernst Hürlimanns
„Amandus Schlapp“ weiterhin aktuell.
Mit den kraftraubenden Tücken des
Großstadtalltags geht Hürlimann
humorvoll ins Gericht.
In 85 kleinen Bildgeschichten beglei-
tet man Amandus durch sein geplag-
tes Leben. In der Arbeit: müde! Beim
Arzt: müde! Im Biergarten: müde!
Nach dem Aufstehen: müde! Die
Schultern hängen stets schlapp her-
ab. Glück scheint in der alltäglichen
Mühsal kaum vorstellbar.
Keine Sorge: Auch für Amandus
Schlapp gibt es ein Happy End. Doch
zuvor muss er sich ermattet und immer
müde durch die morgendliche Rasur,
denWeg erst in den Anzug, dann in
die Arbeit, unangenehm heitere Be-
triebsfeiern und durch Termine kämp-
fen, die er lieber gegen ein wenig
Erholung eingetauscht hätte. Dabei
liegt die Lösung doch so nahe, näm-
lich als Pointe amEnde der Schlapp-
Geschichten in denWerbeanzeigen:
„Wer dauerndmüd’ durchs Leben zieht,
dem fehlt ein Bett von Betten-Rid!“.
Kraftlos und ohne Zuversicht:
Ernst Hürlimanns und
Helmut Seitz’ zeitloser
„Amandus Schlapp“ steht
stellvertretend für den ständig
übermüdeten Angestellten.
mit
witz
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